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Volle Netze für nachhaltige Entwicklung: Ausschreibung zur Recherchereise nach Senegal

Wie hängen Fischerei und nachhaltige Entwicklung zusammen? Anlässlich des UN-Jahres für Kleinfischerei und Aquakultur bietet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) eine journalistische Recherchereise nach Rom, Dakar und in das Saloum-Delta an.

Zwei Frauen sortieren Fische auf einem hohen Tisch.
Fischverarbeitung in Soukouta, Senegal: Yande Ndao (links) und Gnima Diouf (rechts) von der Yoon-Diofior-Frauenkooperative. (Foto: FAO/Marta Moreiras)

Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Kleinfischerei, viele von ihnen im globalen Süden. Dazu zählen Fischerinnen und Fischer, die meist in Küstennähe ohne industrielle Hilfsmittel Fischfang betreiben, ebenso wie Beschäftigte in der Fischverarbeitung. Die Kleinfischerei leistet sowohl einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der steigenden Weltbevölkerung, als auch zur wirtschaftlichen Entwicklung lokaler Küstengemeinschaften – wie im senegalesischen Saloum-Delta. Doch die Verschmutzung der Meere, der Klimawandel und das immer aggressivere Vorgehen industrieller Fischfangflotten stellen die senegalesischen Kleinfischerinnen und -fischer vor wachsende Herausforderungen.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2022 zum Internationalen Jahr der handwerklichen Kleinfischerei und Aquakultur erklärt. Denn eine nachhaltigere Fischerei betrifft viele der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bietet mit ihrer Coastal Fisheries Initiative (CFI) in Senegal viele Projekte an, die praktische Unterstützung für Menschen, die in der Kleinfischerei tätig sind, ermöglicht.

  • Welchen Herausforderungen sind die Menschen im senegalesischen Fischereisektor ausgesetzt?
  • Wie unterstützen die Vereinten Nationen Kleinfischerinnen und Kleinfischer vor Ort – und wo besteht weiterer Handlungsbedarf?
  • Warum sind vor allem Frauen in den besonders prekären Arbeitsbereichen der Fischverarbeitung beschäftigt?
  • Unter welchen Bedingungen kann Fischerei zur Umsetzung der SDGs beitragen?
  • Und was muss sich (auch von globaler Konsumseite) verändern, damit die Fischerei nachhaltiger werden kann?

Diesen und weiteren Fragen können sechs Journalistinnen und Journalisten im Rahmen einer einwöchigen Informations- und Recherchereise zum Thema Nachhaltigkeit und Kleinfischerei nach Senegal nachgehen.

Reisezeitraum und Programm

Die Reise findet von Sonntag, 23. bis Sonntag, 30. Oktober 2022 (+/- 1 Tag) statt.

    Zwei Personen mit orangefarbener Schutzausrüstung stehen bis zu den Oberschenkeln im Wasser. In den Händen halten sie Körbe voller Muscheln.
    Muschelsammeln in den Mangroven bei Diamniadio, Senegal. (Foto: FAO/Amadou Touré)

    Nach dem Hinflug am 23. Oktober von Deutschland nach Rom beginnt das Reiseprogramm am Montagmorgen mit einem Besuch im FAO-Hauptquartier. Am selben Tag geht es im Anschluss weiter nach Dakar, Senegal. Von Dakar aus besuchen die Journalistinnen und Journalisten verschiedene CFI-Projekte mit Bezug zur Kleinfischerei im senegalesischen Saloum-Delta.

    Die Teilnehmenden der Recherchereise erhalten die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort zu machen. Sie erhalten Zugang zu verschiedenen Fischereigemeinschaften, kommen in Kontakt mit Fischerinnen und Fischern, besichtigen innovative Fischverarbeitungsmöglichkeiten und können sich mit Regierungsvertreterinnen und -vertretern, technischen Partnern und FAO-Mitarbeitenden austauschen.

    Am 30. Oktober geht es zurück nach Deutschland. Details zum Programm vor Ort und konkrete Angaben zum Flug folgen später. Abweichungen der Flüge um einen Tag können sich terminbedingt ergeben.

    Wer kann sich bewerben?

    Die Recherchereise richtet sich an Journalistinnen und Journalisten mit großem Interesse an Themen der nachhaltigen Entwicklung sowie der Arbeit der Vereinten Nationen. Insbesondere Journalistinnen und Journalisten von Regionalzeitungen, in denen die UN und Entwicklungsfragen eher selten thematisiert werden, sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Vertreterinnen und Vertreter von deutschsprachigen Medien, Radio- und crossmediale Journalistinnen und -journalisten, sowie freiberuflich Tätige können sich ebenfalls bewerben, insofern sie eine Abnahme ihrer Medienbeiträge sicherstellen können. Geschlechterparität unter den ausgewählten Teilnehmenden wird angestrebt.

    Reisestipendium und Kosten

    Für die Mitreisenden fällt ein Eigenbeitrag in Höhe von 400,00 Euro an, der von den jeweiligen Redaktionen oder den Reisenden selbst übernommen werden kann. Die darüberhinausgehenden Kosten der Reise (Flüge – ohne Zubringer, Unterbringung/Frühstück sowie Transfer- und weitere programmbezogene Kosten vor Ort) werden von der DGVN aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übernommen. Weitere Kosten des Aufenthalts – zum Beispiel für Mahlzeiten oder sonstige im Zusammenhang mit der Reise entstehende Kosten (Impfungen etc.) – können nicht übernommen werden. Da die DGVN nicht als Reiseveranstalter im Sinne des §§ 651a ff. BGB anzusehen ist, akzeptieren alle Reisende gegenüber der DGVN jeglichen Haftungsausschluss.

    Die Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich, im Nachgang der Reise bis spätestens drei Wochen nach Reiseende einen Textbeitrag für eines der Themenportale der DGVN zu verfassen: https://frieden-sichern.dgvn.de/, https://menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de/ oder https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/. Erwartet wird außerdem eine umfangreiche Berichterstattung in den ansonsten belieferten Medien.

    Bewerbung und Bewerbungsfrist

    Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung bis zum 01. August 2022 per E-Mail an Gundula Haage (haage@dgvn.de). Der Bewerbung beizufügen ist (in einem zusammenhängenden PDF, das die Größe von max. 10 MB nicht überschreitet):

    • ein tabellarischer Lebenslauf;
    • ein Motivationsschreiben mit einer Auflistung möglicher journalistischer Themenideen im Nachgang der Reise;
    • relevante Arbeitsproben;
    • eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers/Mediums, den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin für die Dauer der Reise freizustellen und die journalistischen Beiträge in Folge der Reise zeitnah zu veröffentlichen.

    Über die Auswahl der Reisenden entscheidet die DGVN. Ein Rechtsanspruch besteht nicht. Die DGVN bietet regelmäßig Recherchereisen an, um einen Beitrag zu einem differenzierten Bild über die weltweiten Aufgaben und Herausforderungen der Vereinten Nationen zu leisten.

    Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail zur Verfügung. Weitere Informationen – auch zu unseren zurückliegenden Recherchereisen – finden Sie unter https://dgvn.de/aktivitaeten/recherchereisen.

    Kontakt

    Gundula Haage
    Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
    Zimmerstraße 26/27
    10969 Berlin

    Tel.: +49 30 259 375 16
    Erreichbarkeit: Mo+Di
    E-Mail: haage@dgvn.de
    Web: https://dgvn.de/

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